Laura Leppert interessiert sich für die Materialität von Geschichten, ihre impliziten Architekturen und Logiken. Ihr Fokus liegt auf experimentellen Videos mit fiktionalen und dokumentarischen Elementen, die sich auf emblematische Orte, soziale Zustände und kulturelle Gedankengebäude beziehen. Im Zentrum stehen dabei gebaute und gedankliche Architekturen der westlichen Gesellschaften. Laura untersucht, verformt und verzerrt Worldbuilding-Strategien. Wie wird dort die Wirklichkeit gezeigt, gerahmt und gerechtfertigt? Erzählungen, die als gesellschaftliche Imperative, Idealbilder, Obsessionen, Fortschrittssagas oder Programme auftauchen, sind für sie von besonderem Interesse. Im Zuge von Public Fictions zeigt Laura Leppert unter anderem die Arbeit Tomorrow Today. Die Reihe von Werbespots fiktiver Unternehmen beinhaltet Konzepte und Ideen, die nicht bis in die Gegenwart überlebt haben, Zukunftsvisionen, die längst verschwunden sind - oder auf seltsame Weise wieder auftauchen, als eine aus den 1980er Jahren stammende Vorstellung, wie das Jahr 2030 aussehen könnte. Dort wie in ihrer neu entstandenen skulpturalen Arbeit I’m in HR, entsteht die Frage, wo wir uns als Rezipient:innen zeitlich befinden und welche Fiktionen an der Idee von Arbeit haften.
Laura Leppert is interested in the materiality of stories, their implicit architectures, and logics. Her focus is experimental videos with fictional and documentary elements that refer to emblematic places, social conditions, and cultural constructs. Central to her work are both the built and mental architectures of Western societies. Laura explores, deforms, and distorts worldbuilding strategies. How is reality shown, framed, and justified there? Narratives that emerge as social imperatives, ideal images, obsessions, sagas of progress, or programs are of particular interest to her. In the course of Public Fictions, Laura Leppert shows the video Tomorrow Today, among other works. The series of commercials by fictional companies feature concepts and ideas that have not made it into the present, visions of the future that have long since vanished - or reappear in strange ways, like a 1980s notion of how the year 2030 might look. Here, as in her newly created sculptural work, I’m in HR, the question arises as to where we, as recipients, are located in time and what fictions cling to the idea of work.
déformation professionelle (2022)